"verkohlte Oberflächen - Elementarküche"
Dieses Gebäude ist lediglich die erste Hälfte eines Doppelhauses. Das Gebäude als Holzrahmenbau besteht aus zwei bewusst gegengesetztlich gestalteten Baukörpern: ein weiß verputzter Hauptbaukörper, und ein eingeschossiges schwarzes Nebengebäude, dessen Fassade verkleidet ist mit vorverkohlten, schwarzen Holzlatten (Shou-Sugi-Ban-Verfahren). Das Satteldach flächenbündig belegt mit schwarzen PV-Elementen.
Das ungewöhnlichste Merkmal dieses Entwurfes ist sicher, dass sich im Inneren des schwarzen Nebengebäudes dank einer sehr „kreativen“ Auslegung des vorhandenen B-Planes nicht nur die Garage, sondern auch die Küche befindet. Durch diesen Kunstgriff erfährt, von außen nahezu unsichtbar, das Thema „Doppelhaus“ eine sehr unerwartete Neuinterpretation im Inneren.
Wenn man sich durch das Erdgeschoss bewegt gelangt man neben dem Wohnzimmer plötzlich in einen sehr unerwarteten Raum: die Küche – auch thematisch der zentrale Raum des Entwurfes. Durch ein raumhaltiges Satteldach mit einer lichten Höhe im First von fast 4 Metern wird man hier von einer völlig unerwarteten Großzügigkeit und einem Raumvolumen überrascht, welches man kaum in einem Doppelhaus erwartet.
Dieser Raum spiegelt in mehrfacher Hinsicht einen für die Bauherren sehr zentralen Lebensbereich wider: elementares Kochen. Ausgehend von dieser Leidenschaft wurde die Küche in diesen schönsten und ungewöhnlichsten Raum des Gebäudes gelegt. Die schwarze, verkohlte Holzfassade trägt diesen Punkt des „Garens, Reduzierens, Extrahierens“ auch nach außen, wenngleich verschlüsselt.
© Fotos Jonathan Sage